Birgits Online-Kurs: Sorbische Ostereier

Zubehör -> Herstellung1 -> Herstellung2 -> Fertigstellung -> Problemlösung


Nehmt jetzt das Ei 1 in die Hand, haltet es in den Wachslöffel und dreht es langsam. Die Wärmequelle darf nicht mehr darunter sein, und Ihr müsst relativ schnell arbeiten, damit das Ei innen nicht fest wird.

Wachst ruhig das ganze Ei so ein, wichtig sind vor allem oben und unten, weil das später austretende Eiweiß die Eierfarbe angreift. Diese Stellen werden weiß, es sei denn, sie sind gut abgedeckt. Das macht ihr natürlich mit allen Eiern! Die Eier müssen unbedingt trocken dabei sein.

Jetzt seid ihr ganz mutig! Ihr bastelt euch ein Stechwerkzeug (siehe Bild rechts) und stecht vorsichtig Löcher in die Eier, schön im Kreis.
Nehmt das Ei in die linke ganze Hand, konzentriert euch auf diese Hand, sie soll nur halten, nicht drücken!
Das Ei liegt dabei wieder auf dem Tisch. Ihr setzt die Nadel auf das Ei, zuerst an der Spitze. Nun dreht ihr die Nadel mit ganz leichtem Druck. Ist das erste Loch gemacht, macht ihr schräg gegenüber das nächste, bis ihr 5-6 Löcher in einem Kreis eng beieinander gemacht habt .
Nun fahrt ihr mit der Nadel in eines dieser Löcher und hebt sie vorsichtig an. Der Innenteil des ausgestochenen Kreises lockert sich. Nun stecht ihr vorsichtig die Ecken ab (die fertigen Löcher müssen Streichholzkopfgröße haben) und rührt mit der Nadel an den Rändern des ausgestochenen Kreises, so wird das Loch relativ rund.

Es werden immer zuerst die Löcher an der Spitze des Eis und dann die am unteren Ende gemacht.

Nun kommen wir zum Auspusten. Stellt euch ein Gefäß hin und nehmt das Ei wie im Bild unten in die Hand. Wichtig: Die linke Hand hält das Ei nur, mit der rechten Hand gebt Ihr leicht Stabilität.

Konzentriert Euch auf Eure Hände, drückt niemals zu, nur so halten, dass das Ei nicht fällt. Dann pustet Ihr nicht aus der Lunge, sondern Ihr spitzt die Lippen und drückt mit der Zunge Luft ins Ei, wie ein Trompeter (ich atme aus während des Auspustens). Vergesst niemals, Euch dabei auf Eure Hände zu konzentrieren. Probiert es an unbemalten Eiern aus, es ist wirklich nur eine Übungssache.

Nun kommen wir zu dem Teil, den ich am meisten liebe, jetzt sehen wir nämlich die Früchte unserer Arbeit.

Macht eine Kerze an und haltet das Ei daran, wobei ihr es wieder langsam dreht. Wenn das Wachs zu schmelzen anfängt, nehmt ihr ein Küchentuch und wischt vorsichtig über das Ei, bis das Wachs vollständig entfernt ist. Das abtropfende Wachs fange ich auf einem Teller auf und verwende es wieder, da es schon die richtige Mischung aus Wachs und Bienenwachs hat. Meistens gebe ich beim nächsten Verwenden nur eine Idee Bienenwachs dazu.

Nun kommen die Farben schön zum Vorschein, und noch einen Effekt hat das Ganze: Wie Ihr bemerken werdet, verschwinden nun die Bleistiftlinien. Diese Prozedur wirkt wie ein Radiergummi.
Aber Vorsicht, das Ei darf niemals zu heiß werden, sonst platzt die Schale. Solange ihr es in der Hand halten könnt, ohne das es unangenehm wird, ist die Temperatur okay. Merkt ihr an den Fingern, dass es heiß ist, nehmt sofort Ei von der Kerze weg und lasst es abkühlen. Manchmal wird das Ei währenddessen schwarz. Das ist kein Problem; wischt mit einem Küchentuch drüber, und alles ist wieder okay.

Jetzt habt Ihr es geschafft: Sehen sie nicht schön aus, unsere Eier?

Nun habt Ihr noch die Möglichkeit, sie zum Glänzen zu bringen. Am einfachsten ist es, sie mit Speck abzureiben. Das müsst ihr allerdings jedes Jahr wiederholen. Die andere Möglichkeit ist, die Eier mit Sprühlack zu besprühen (so mache ich es), und das geht folgendermaßen:

Ihr stecht in größeren Abständen durch eine Styroporplatte große Nägel. Darauf setzt ihr die Eier auf und besprüht sie mit dem Lack in ganz kurzen Sprühstößen. Lasst das trocknen und dann sprüht nochmals, bis Ihr seht, dass die Eier glänzen.

Nun umdrehen und das Ganze von vorn. Niemals zuviel auf eine Stelle, sonst laufen da ganz schnell mal "Nasen" und die Farbe. Deshalb: Weniger ist mehr.

Nun wünsche ich Euch viel Spaß und gutes Gelingen!
Die Motive der Eier dieses Lehrganges stelle ich Euch gern zur freien Verfügung.

Die Eier lassen sich am besten in ganz normalen Eierkartons aufbewahren. Für ganz besondere Exemplare benutze ich Eierbehälter aus Plastik, die gibt’s in jedem Haushaltswarengeschäft.

Die Eier sind viele Jahre haltbar. Meine Mutter besitzt immer noch mein erstes Ei.


Zubehör <- Herstellung1 <- Herstellung2 <- Fertigstellung <- Problemlösung