Im Namen der Reste: Michaela, Teil 10


Es ist immer wieder ein Genuss, auch kleine und kleinste Reste verbrauchen zu können. Dass in vielen Werken unterschiedliche Garnqualitäten zusammengestellt sind, ist dabei nicht störend, im Gegenteil: die Sachen wirken viel lebendiger. Beim der Maschinenwäsche gab's noch nie Probleme deswegen, schon eher, wenn Billiggarn zum Einsatz kommt.
Einige Anregungen sind hier zusammengestellt.

Reisepantoffeln

Wollpantoffeln
Lianes Muster wurde hier in drei Farben umgesetzt. Die Füßlinge passen sich dank der Dehnbarkeit gut dem Fuß an. Wer will, strickt sie fester und bügelt Stopper drunter. Fertig ist ein origineller Hausschuh. Von diesen werde ich sicher noch mehr anfertigen, ein ideales Projekt für Unterwegsstricker/-innen.

Reisepantoffel, Nahansicht


Gesticktes MandalaMandala
Anfang der Neunziger traf ich in einem Urlaub eine Asiatin, die erzählte, dass sie auf jeder Reise ein Mandala sticken würde. Ihr aktuelles Werk bestand aus vielen Farben und als Muster hatte sie symmetrisch angeordnet kleine Sonnenrädchen, wie ich es als Mittelmotiv verwendet habe. Wieder zuhause wurden sämtliche Stickgarnreste ausgegraben und begonnen. Leider gab es vom Mandala meiner Reisebegegnung kein Foto und so musste ich mir selbst etwas ausdenken. Das Werk ruhte von 1993 bis im Juni diesen Jahres, wo es beendet wurde. Nach dem Hohlsaum sollte das Werk eigentlich beendet werden, aber dann machte sich die Sticknadel selbständig und setzte noch an. Der Stickgarnvorrat hat jedoch nicht wesentlich abgenommen, hier müssten noch einige Reisen mit Fleißarbeit unternommen werden.
Es wurden unterschiedliche Stickgarne verwendet und ein cm² besteht aus 4 x 4 Stichen. Die Decke ist ca. 30 cm x 30 cm groß.


BroadripplesBroadripple-Socken
Aus USA ist die Broadripple-Welle nach Europa geschwappt. Bei Yahoo gibt es sogar eine Liste, die die Broadripples zum Thema hat.
Die abgebildeten Broadripples wurden mit 72 Maschen gestrickt, weil die Sockenwolle dünner war als das in der Anleitung verwendete Garn. Beim Fußteil wurde dann von Nadelstärke 2,5 zu 2 gewechselt, um den guten Sitz zu gewährleisten.
Die Broadripples entstanden aus dem letzten Knäuel einer Kiste mit 20 x 100 g Sockenwolle, die ich einmal erstanden hatte, also kein echter Rest.


Wusstet Ihr, das in Deutschland jährlich mehr als 80 Millionen Paar Socken gestrickt werden (erhoben im Jahr 2002)? Was da an Resten übrig bleibt! Ein winziger Bruchteil davon wurde im Pulli für eine Freundin verarbeitet. Und weil die Maschine gerne ein Muster stricken wollte, wurde eine Lochkarte mit Zitterlinien angefertigt.

Matte, blaue Seite Matte, rote Seite

Gestrickte Badematte
Das Bademattenprojekt sollte 3 Bedingungen erfüllen:

  • auf der Maschine gestrickt, Lochkarten aus dem vorhandenen Fundus;
  • ausschließliche Verwendung von Rest-Baumwoll-, Leinen- und Viscosegarnen;
  • maschinenwaschbar.

Aus den dicksten der vorhandenen Garnen (115m/50g) wurde eine Maschenprobe gestrickt. Das klappte! Alle Garne wurden tüchtig paraffiniert und gewickelt und nach Farbgruppen geordnet.

Die Matte wurde am Stück gestrickt, mit Matratzenstich geschlossen und mit festen Maschen umhäkelt. Sie ist 1,13 m x 0,70 m groß.
Sie wurde schon mehrfach gewaschen und es sind zwei Schubladen mit Garn leergeworden. Es gibt übrigens keine Vorder- oder Rückseite, die Matte kann je nach Stimmung benutzt werden.


Batik-Tunika
Insgesamt 800 g weiße Baumwolle von drei verschiedenen Herstellern lagerte seit Jahren im Wollvorrat. Alles hatte die Lauflänge 125m/50g.
Daraus wurde die weiße Tunika mit einem Strukturmuster von Hand mit Nadelstärke 3,5 gestrickt und anschließend gefärbt (Schnitt und Gestaltung: Eigenentwurf). Sie trägt sich wunderbar, verbraucht wurden 650g BW-Garn für Größe 44/46.


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