Michaelas kreative Werke, Teil 3


Zur Abwechslung mal Rot sehen


Aus Viscose-Chenille, Viscose, Baumwolle und Bourette-Seide entstand diese Schal-Jacke in Handstrick. Die Schal-Enden (fest an der Jacke) geben die Möglichkeit zu vielfacher Kragen-Gestaltung. Grundton bei allen Garnen ist ein Weinrot, leicht zu Purpur tendierend, etwas heller als auf den Bildern. Die Jacke wurde in einzelnen Bahnen gefertigt (Nadelstärke 3,5, teilweise 4), die zusammengestrickt wurden. Dadurch entstand der Eindruck, es ging rasant voran. Inspiriert wurde ich von Bildern aus einem amerikanischen Färbe- und Strickbuch namens "Country-Inspirations".


Kurz vor Weihnachten 2003 wollte eine Bekannte ein Schultertuch stricken lassen. Das Garn brachte sie gleich mit, ein hauchzartes Mohairgarn, das auf der Maschine doppelt verstrickt wurde. Ich legte Ihr zunächst verschiedene Muster vor, aber sie konnte sich nicht entscheiden, also verwendete ich alle vier, in jedem Quadranten eins.

Sie wollte unbedingt diese Zackenkante (siehe Detailbild rechts) und so wurde jedes einzelne Zäckelchen einfädig wie eine kleine Sockenferse gestrickt, pro Tuch-Kante übrigens 26 Stück.
Das Tuch wurde in zwei Bahnen gestrickt und ist insgesamt 1,50 m im Quadrat. Arbeitszeit 24 Stunden.

Nach all den monochromen Werken nun etwas richtig Buntes: 25 Farben wurden in diesem Fair Isle verarbeitet. Auf dem Bild erscheint viel Rosa und Lila, das ist "in echt" nicht so, eher Magenta und Purpur.

Ein paar technische Daten:

  • Größe 50 mit extralangen Armen (der Rumpf gehört zu einem Herrn von 1,95 m).
  • Die zu stanzende Lochkarte ist fast 80 cm lang.
  • gestrickt wurde mit Rowan Four Ply, ein Garn in wunderschönen Farben, aber für die Maschine ungeeignet, es riss ständig; sowie Sockenwolle in anthrazit und naturfarben
  • verstrickt wurden knapp 800 g.
  • Maschenzahl: 193.
  • Farbwechsel: alle 3, 4 oder 5 Reihen, oft zwei Farben auf einmal.
  • Hätte ich die Fäden vernähen müssen: es wären knapp 800 Stück gewesen.
  • Rückenteil runtergefallen: 4 mal.
  • Vorderteil runtergefallen: 2 mal.
  • Ärmel runtergefallen: 1 mal (hier kann man anschaulich den Begriff der Halbwertszeit darstellen, je weniger runterfallen, umso schneller fertig).
  • Runtergefallene Maschen: bekäme ich die Anzahl in Euro ausgezahlt, könnte ich einen netten Urlaub in der Karibik verbringen.
  • Strick- und Fluchzeit: 4 Tage mit je mindestens 6 Stunden.

Kerstin und Annie teilten nicht nur ihr Know-How mir mir sondern spendeten stets ausreichenden Trost zum Weitermachen. Und beim Rückenteil überwältigte sie das Mitleid so, dass sie mir beim Aufsammeln der Fallmaschen halfen.


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